Zum Nachtisch Krieg
Klappentext
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Vor dem dem exotischen Hintergrund Ostafrikas siedelt William Boyd seinen tragikomischen Antikriegsroman Zum Nachtisch Krieg an, dessen Erscheinen in England großes Aufsehen erregte und seinen Autor mit einem Schlag berühmt machte.
Während die Kolonialherren in Deutsch-Ostafrika und Britisch-Ostafrika zu Beginn des Ersten Weltkriegs noch scheinheilige Stillhalteabkommen schließen, dampft bereits eine britische Flotte auf die Küste der wohlgerüsteten deutschen Kolonie zu. Und ganz allmählich hält der Krieg Einzug in den Alltag und verwandelt vernünftige und sympathische Menschen in hirnlos reagierende Narren.
Der deutsche Plantagenbesitzer Erich von Bishop findet auf dem Feld der Ehre die Erfüllung, die ihm in der Ehe versagt bleibt. Der britische Offizier Gabriel Cobb überlebt Schlachten und riskiert dann aus Liebe zu einer fülligen deutschen Matrone Kopf und Kragen. Der amerikanische Sisalfamler Temple Smith leidet unter dem Verlust einer Landmaschine stärker als unter dem Verlust seines Sohnes.
Eine makabre Verkettung von individuellen Unzulänglichkeiten, privaten Kleinkriegen und folgenschweren Fehlleistungen gedankenloser Befehlshaber macht die Herren und die Gentlemen zu Todfeinden. Sie sind unfähig, mit der Eigengesetzlichkeit der menschenverachtenden Kriegsmaschinerie fertig zu werden. Ihre Reaktionen schwanken zwischen Naivität und Gewalttätigkeit, zwischen Lähmung und Draufgängertum.
Während die Ereignisse unaufhaltsam auf ihren grotesken Höhepunkt zustreben, läßt Boyd ein erschreckendes Bild von der schmutzigen Natur des Krieges entstehen, von seiner tödlichen Dynamik und seinem Ursprung in der fatalen Unreife des Menschen.
William Boyd wurde 1952 als Sohn eines schottischen Arztes in Accra/Ghana geboren. Seine Kindheit verbrachte er abwechselnd in englischen Internaten und in Nigeria wo er Augenzeuge des Biafra-Krieges wurde. Nach diesem Schlüsselerlebnis kehrte er endgültig nach England zurück und studierte Anglistik in Oxford. Am dortigen St. Hildas College unterrichtet er heute zeitgenössische Literatur. Außerdem ist er als Literaturkritiker für verschiedene große Tageszeitungen und für die BBC tätig. Zum Nachtisch Krieg ist sein zweiter Roman.
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